Budwig-Diät

Die Budwig-Diät (auch Öl-Eiweiß-Kost) beruft sich auf die „Warburg-Hypothese“ der Krebsentstehung aus dem Jahre 1930. Der Nobelpreisträger Otto Warburg folgerte aus seinen Untersuchungen, dass Krebszellen ihre Energie zum Wachstum aus der sauerstofffreien (anaeroben) Vergärung gewinnen und dass ein sauerstoffhaltiges (aerobes) Milieu das Krebszellwachstum hemmen könne.

Auch wenn diese Hypothese bislang nicht bewiesen werden konnte, ist sie die Grundlage für etliche Krebsdiäten, u. a. auch für die Budwig-Diät. Dem Fettstoffwechsel wurde von Johanna Budwig eine besondere Bedeutung im Prozess der Krebsentstehung angelastet, daher wird insbesondere der Verzehr von Leinsamen und Leinölen sowie Quark empfohlen. Unbedingt vermieden werden solle der Verzehr von u. a. Fleisch, Fisch, Butter, Zucker und konservierten Lebensmitteln. Die Budwig-Diät gibt demnach schwer umsetzbare Ernährungsempfehlungen mit massiven Einschränkungen vor, deren Grundlage unklar ist.

Bewertung

Die Budwig-Diät basiert auf der Vorstellung, dass mehrfach ungesättigte Fettsäuren einen krebshemmenden Effekt haben. Diese undifferenzierte Ansicht muss korrigiert werden, da es krebshemmende Omega-3-Fettsäuren und krebsfördernde Omega-6-Fettsäuren gibt. Die der Budwig-Diät zugrundeliegende Hypothese, dass mehrfach ungesättigte Fettsäuren die Zellatmung von Krebszellen aktivieren und deren Absterben fördern, ist nicht haltbar.

Aus diesem Grund und wegen der nicht nachvollziehbaren Einschränkungen bei der Ernährung kann die Budwig-Diät zur Vorbeugung und Therapie von Krebserkrankungen nicht empfohlen werden.