Kurkuma/Curcumin

Kurkuma (Curcuma longa, Gelbwurz) gehört zur Familie der Ingwergewächse und ist ein traditionelles Heilmittel der Ayurveda-Medizin. Die chemischen Verbindungen in Kurkuma, die der indischen Currymischungen Geschmack und Farbe verleihen, sind Curcuminoide, insbesondere Curcumin. In der traditionellen indischen Volksmedizin wird Kurkuma u. a. gegen Beschwerden im Magen-Darm-Trakt sowie Entzündungen verordnet. In der Alternativmedizin wird Kurkuma u. a. zur Krebsvorbeugung und Krebstherapie empfohlen.

Diese Empfehlungen beruhen auf experimentellen Daten, die antioxidative, entzündungs- und wachstumshemmende Aktivitäten (u. a. gegen Krebszellen) von Curcumin im Reagenzglas aufzeigen.

Da Kurkuma nur eine geringe orale Bioverfügbarkeit hat und sehr hohe Konzentrationen erforderlich sind, um die genannten Wirkungen zu erreichen, ist die direkte Übertragung der experimentellen Daten auf Menschen nicht möglich.

Kontrollierte klinische Studien, die Unbedenklichkeit und Wirksamkeit von Kurkuma bei Krebserkrankungen belegen, fehlen bislang.

Bewertung

Ein Blick in die wissenschaftlichen Datenbanken zeigt, dass alle bislang vorliegenden Studien zur Wirkung von Curcumin auf Krebs entweder experimentell sind oder gravierende methodische Mängel aufweisen und somit den Unbedenklichkeits- und Wirksamkeitsnachweis nicht führen können.

Daher wird die Einnahme von hochdosierten Kurkuma-Extrakten zur Krebsvorbeugung und Krebstherapie nicht empfohlen. Als Gewürz kann Kurkuma allerdings einigen Speisen einen pikanten Geschmack verleihen.

Achtung

Um die Bioverfügbarkeit von Curcumin zu erhöhen, wird curcuminhaltigen Nahrungsergänzungsmitteln immer wieder auch Piperin hinzugefügt. Studien haben jedoch gezeigt, dass hierdurch das Enzym CYP3A4 beeinflusst wird und es zu gefährlichen Wechselwirkungen mit anderen Wirkstoffen kommen kann und sich möglicherweise auch die Wirksamkeit von Krebstherapien verändert.